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Gnadenbild in Heisterbacherrott, Foto: Thoma, Wikimedia Commons
Gnadenbild in Heisterbacherrott, Foto: Thoma, Wikimedia Commons

Heiliger Judas Thaddäus - Entstehung


Texte Entnommen aus:
St. Judas Thaddäus, der große Helfer in aussichtslosen Anliegen und gegen Depression und Verzweiflung, 3. Auflage 2010, Fe-Medienverlag, 88353 Kisslegg-Immenried.


1. Der heilige Judas Thaddäus, ein Geschenk der Göttlichen Barmherzigkeit


Gottes Barmherzigkeit ist unendlich. In seiner unergründlichen Vatergüte und Weisheit wollte Gott seinen Kindern selbst für die schwersten Stunden, in denen die Not am größten ist, einen gewaltigen Fürbitter zur Seite stellen, den heiligen Judas Thaddäus.

Er ist es, der die drückende Not der Verzweifelten lindert und den Tau des göttlichen Erbarmens für die schwer Geprüften erfleht. Wie wenn einem von Durst schmachtendem ein Glas frisches Wasser gereicht wird, so erfleht der heilige Judas Thaddäus Hilfe für seine Verehrer.


Das Geheimnis des heiligen Judas Thaddäus


Der heilige Judas Thaddäus ist ein besonderer Liebling Gottes. Diese göttliche Auserwählung und Bevorzugung zeigt sich folgendermaßen:

Der heilige Judas Thaddäus ist blutsverwandt mit Jesus, Maria und Josef. Der Vater Alphäus oder Kleophas soll der Bruder des jungfräulichen Gemahls der Gottesmutter, des heiligen Josefs, gewesen sein. Als Jünger des Herrn nahm er innigen Anteil am Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Der Überlieferung nach gilt er als einer der zwei Emmausjünger und wurde ein großer Verkünder der Auferstehung. Mit dem Martyrium soll er sein christusgeweihtes Leben abgeschlossen haben.
Die Mutter des heiligen Judas Thaddäus war die, ebenfalls aus dem Evangelium bekannte, Maria Kleophä, die Schwester Marias, eine Base der lieben Gottesmutter. Auch sie war eine treue Jüngerin des Herrn. In ihrer Treue begleitete sie unseren Herrn und Heiland sogar bis unter das Kreuz und zeigte hier großen Bekennermut. Mit den frommen Frauen, die letzte unter dem Kreuz, wurde sie mit ihnen auch eine der ersten Boten der Auferstehung. Ihr Leib liegt heute in Verulis (Italien), wo ihn Gott mit vielen Wundern verherrlichte.
Der heilige Judas Thaddäus wurde vom Herrn auserwählt, einer seiner Apostel zu sein. Drei Jahre war er dem Herrn nahe. Dabei wuchsen seine Tugend, seine Liebe und sein Verständnis für die Leiden der Menschen in leiblicher und seelischer Not. Die Treue zu seinem geliebten Heiland besiegelte der große Apostel mit dem Märtyrertod. Die Ehre des heiligen Judas Thaddäus hat wegen des gleichlautenden Namens des Verräters gelitten. Der Heiland will diese Ehre auf einer herrlichen und höheren Ebene wiederherstellen dadurch, dass er jenen, die in großer Bedrängnis und Not sind, öfters nur dann Hilfe zuteil werden lässt, wenn sie den heiligen Judas Thaddäus als ihren Fürbitter anrufen.
Über die Geschwister des heiligen Judas Thaddäus gäbe es folgendes zu berichten: Ein Bruder des heiligen Judas Thaddäus war der heilige Jakobus der Jüngere, der später Bischof von Jerusalem wurde und im hohen Alter um des Glaubens willen von den Zinnen des Tempels gestürzt und dann getötet wurde. Ein anderer Bruder war der heilige Simon oder Simeon, der seinem Bruder Jakobus auf dem bischöflichen Stuhle folgte und im 120. Lebensjahre gekreuzigt wurde.
Überdies hatte der heilige Judas Thaddäus noch zwei Verwandte, die heilige Maria Salome und die heilige Maria Johannis. Erstere war die Mutter der heiligen Apostel Johannes und Jakobus des Älteren, letztere war die Mutter des heiligen Evangelisten Markus. Bei dieser kehrte der Heiland oft ein, vor allem wenn er nach Jerusalem kam. In ihrem Hause soll er das letzte Abendmahl gefeiert haben und das Allerheiligste Altarsakrament eingesetzt haben.

Der heilige Apostel Judas Thaddäus war also mit dem Heiland nahe verwandt und hatte überdies noch das Glück, aus einer großen, heiligen Familie zu stammen, als Sohn heiliger Eltern und als Bruder heiliger Geschwister. Wir dürfen annehmen, dass er von seinen Eltern fromm und gottesfürchtig erzogen wurde. Auch wird er wahrscheinlich schon früh mit dem Herrn in Berührung gekommen sein, was sich sicher auf sein ganzes Leben ausgewirkt hat. Seine tiefe Demut zeigt sich auch aus seinem Brief, den er an alle „Berufenen des Herrn" richtet. In diesem nennt er sich ein Diener Jesu Christi und ein Bruder des Jakobus, während er sich doch mit vollem Recht den Namen „Apostel" hätte beilegen dürfen. In seinem Brief zeigt sich auch die Liebe und Anhänglichkeit an die Person des göttlichen Heilandes, seine Begeisterung für die Lehre des Evangeliums, sein Eifer für das Heil der Seelen. Im schönsten Lichte erglänzt in diesem Sendschreiben seine Liebe zum Herrn und der Herde. Er warnt vor den Irrlehren, welche die Gottheit Christi leugnen und weist hin auf deren kommende Bestrafung. Dann ermahnt er die Gläubigen zur Standhaftigkeit im Guten, zum Kampf gegen die bösen Begierden, ermuntert sie zur Mäßigkeit und Nüchternheit und vor allem zu einer innigen Gottes- und Nächstenliebe. Er weist auch hin auf den herrlichen Lohn, der jenen geschenkt wird, die ein tugendhaftes Leben führen.


Bedeutende Heilige waren große Verehrer des heiligen Judas Thaddäus


Während einer Vision forderte Jesus die heilige Brigitta auf, ein recht großes Vertrauen zum heiligen Judas Thaddäus zu haben und ihn in Bedrängnis recht andächtig anzurufen. Der heilige Bernhard von Clairvaux verehrte in seinem ganzen Leben eine Reliquie des heiligen Apostels und ordnete an, dass sie ihm nach seinem Tod auf die Brust gelegt und auch mit in das Grab gelegt werde.

Ganz besonders zu erwähnen wäre noch der heilige Clemens Maria Hofbauer (1751 — 1820), der sich überaus kräftig für die Verehrung des heilige Judas Thaddäus einsetzte. Seinem Wirken ist es zu verdanken, dass diese Verehrung vor allem in Österreich auflebte. In zahlreichen Kirchen Wiens und Umgebung findet man Altäre und Bilder, die dem heiligen Judas Thaddäus geweiht sind. Vermutlich hat der heilige Clemens Maria die Verehrung des heiligen Judas Thaddäus in Polen gesehen. Dort ist der Apostel beim Volk sehr beliebt. Deswegen nahm er die Verehrung mit nach Wien. Im Kloster der Ursulinen in Wien hielt er die Schwestern an, sich voll Vertrauen an den heiligen Judas Thaddäus zu wenden. Er verfasste auch vier Gebete zu ihm.


Bericht des Zisterziensers Cäsarius von Heisterbach:


„Eine Frau wollte durch das Los einen von den zwölf Aposteln zu ihrem besonderen Patron wählen. Sie zog den Namen Judas Thaddäus. Hierüber wurde sie sehr unwillig und warf den Zettel weg. In der folgenden Nacht erschien ihr der heilige Apostel mit blitzstrahlendem Antlitz und sprach: „So bin ich Dir denn zu gering und der verachtete Judas?"


Ermutigung zum 'Vertrauen auf die Erhörung durch die Fürbitte des heiligen Judas Thaddäus:


Zahlreiche Gebetserhörungen, die zu Ehren des heiligen Judas-Thaddäus veröffentlicht wurden, sind eine echte Ermutigung, seine Kraft der Fürbitte in Anspruch zu nehmen.

Genesung bei schwierigen Krankheiten, Hilfe im Studium, bei schwierigen Gerichtssachen, in Geldnöten, bei Verleumdungen und vor allem bei seelischen Krankheiten.


Sankt Judas Thaddäus, der einzigartige Fürbitter bei seelischen Leiden und Depression


Judas Thaddäus ist der Heilige der guten Gedanken. In vielen Gebeten wird er als Fürbitter gegen böse Gedanken angerufen. Es besteht ja ein Zusammenhang zwischen Verzweiflung, Not und bösen Gedanken.

Die Fürbittmacht des Heiligen, böse Gedanken abzuwehren, ist vielfältig. Da sind zunächst einmal die schädlichen Gedanken, welche dem Menschen zusetzen können. Am Pfingsttag war der heilige Judas Thaddäus dabei als der Heilige Geist auf die Apostel herabkam. Durch die innige Verbindung mit dem Heiligen Geist vermag der Heilige durch seine Fürbitte bewirken, dass seinen Verehrern vermehrt die Gabe der Unterscheidung zuteil wird.
Es geht nicht darum, ärztliche Hilfe zu vernachlässigen, wo sie nötig ist, sondern durch das Gebet den Weg zur Heilung zu finden, sei es durch die Hilfe Gottes oder durch Hilfe durch einen Arzt, der mit geeigneten Therapien Erleichterung schafft.

Dort wo Kleinmut, Not, Verzweiflung und Hilflosigkeit die Seele bedrücken ist es angebracht, den heiligen Judas Thaddäus anzurufen.


Die Sakramente als Quelle der Heilung


Es ist angeraten, zusammen mit der Novene zum heiligen Judas Thaddäus oder dem persönlichen Gebet zu ihm auch den Empfang der Sakramente nicht zu vernachlässigen. Im Sakrament der Beichte legen wir das Fundament, um Erhörung zu finden. Auch durch Übung der Werke der Barmherzigkeit. Jesus hat verheißen, dass die Barmherzigen selbst Barmherzigkeit erlangen. Der heilige Judas Thaddäus war mit den Jüngern dabei, als Jesus sie das Vater Unser lehrte. Also steht dieser heilige Apostel in einer besonderen Beziehung zu diesem Gebet. Hier kann uns der heilige Judas Thaddäus die Augen öffnen für den Inhalt des Vater Unsers, der zu unserem Heile und Segen gegeben ist. Wir dürfen lernen, wie der heilige Judas Thaddäus, den Willen des himmlischen Vaters anzunehmen und für das Kommen seines Reiches zu arbeiten. Sicherlich wird der Heilige mit uns ein Fürbitter sein für das tägliche Brot, aber auch den würdigen Empfang der geistigen Nahrung der Seele: der Heiligsten Eucharistie. Hinzu kommt noch eine Bedingung, um beim Gebet Erhörung zu finden: Dass wir unseren Schuldigern vergeben. Wir sollen also jenen verzeihen, die uns Böses getan haben, damit Gott auch uns verzeihen kann, weil wir Sünder sind.


Der heilige Judas Thaddäus im Zeugnis des Evangeliums


Beim heiligen Evangelisten Matthäus wird der heilige Judas Thaddäus als einer der Apostel aufgezählt unter dem Namen Thaddäus (Mt 10,3). Im Markusevangelium finden wir ihn ebenfalls bei der Aufzählung der vom Herrn berufenen Apostel unter seinem Namen Thaddäus (Mk 3,18).

In den heiligen Evangelien wird Judas Thaddäus nur einmal redend aufgeführt und zwar vom heiligen Johannes (Joh 14,21-23). Jesus Christus sagte nämlich in seiner ewig denkwürdigen Abschiedsrede beim letzten Abendmahl: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden; ich werde ihn auch lieben und mich selbst ihm offenbaren." Da sprach Judas, nicht der Iskariot, zu ihm: „Herr, wie kommt es, dass Du Dich uns, und nicht der Welt offenbaren willst?" Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Wenn mich jemand liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben; wir werden zu ihm kommen, und Wohnung hei ihm nehmen." Der Sinn dieser Stelle ist folgender: Judas Thaddäus fragt den Herrn, warum er als Verheissener, erwarteter und erschienener Weltheiland sich nicht vor aller Welt öffentlich, sichtbar und erkennbar ausweise als der Begrün-der eines neuen Reiches? Der Herr gibt dem Apostel zur Antwort: „Die Gottheit offenbart sich nicht äußerlich, wie Thaddäus meint und die Juden es erhofften, nicht durch äußere Machtstellung, sondern innerlich. Zu dem treuen Beobachter der göttlichen Gebote, zur gottliebenden Seele werden Vater und Sohn kommen und Wohnung nehmen. Es ist in diesen Worten das tiefste und süßeste Geheimnis der Begnadigung ausgedrückt. In der Mitteilung der heiligmachenden Gnade schenken die göttlichen Personen nicht bloß ihre Gaben, sondern in gewissem Sinne sich selbst. Diese „Teilnahme an der göttlichen Natur", diese gnadenreiche Beziehung, Offenbarung und Innewohnung kann dann gradweise fort und fort erhöht und verklärt werden bis zur beseligenden Anschauung Gottes im Himmel". Darum sagt Jesus an einer anderen Stelle: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh 18,36), und bei Matthäus (Mt 11,25): „Ich preise Dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dieses vor den weisen und klugen verborgen, den Kleinen aber geoffenbart hast."

(Dieser Absatz wurde entnommen aus: Der heilige Apostel Judas Thaddäus — Patron der Bedrängten von Pater Arsacius Landgraf, Kapuziner, München, 5. Auflage 1900)


Der Name des heiligen Judas Thaddäus


Die göttliche Vorsehung hat dem heiligen Judas Thaddäus einen wunderbaren Namen geschenkt. Zunächst einmal trägt er als Verwandter des Herrn den Ehrentitel und orientalischen Beinamen „Herrenbruder". Was den Beinamen „Thaddäus" betrifft, so wird er verschieden erklärt; doch die wahrscheinlichste und gewöhnlichste Erklärung ist, dass Lebbäus vom hebräischen Leb (Herz) und Thaddäus vom hebräischen Tad (Brust) abstammt, so dass also derselbe die Bedeutung der „Beherzte", der „Mutige", hat. Im Evangelium des heiligen Matthäus (Mt 10,3) wird dem heiligen Apostel Judas im griechischen der Name Lebbäus mit dem Beinamen Thaddäus gegeben, in der Vulgata aber nur der Name Thaddäus allein.

Der heilige Judas Thaddäus ist also ein Heiliger mit Herz. Dass er in einer besonderen Beziehung zum göttlichen Herzen Jesu steht, beweist schon seine Blutsverwandtschaft mit dem Herrn selber. Dieser große Heilige hat ein Herz für seine Verehrer und ihre schweren Anliegen. Sein Herz schlug auch in solcher Tapferkeit für Jesus, dass er aus Liebe zum Heiland das Martyrium erlitt.


Das Martyrium des heiligen Judas Thaddäus


Da der heilige Judas Thaddäus in der Apostelgeschichte nicht weiter genannt wird, so ist daraus zu schließen, dass er sich bald aus Palästina entfernt hat. Was seine apostolische Tätigkeit anbelangt, soll er nach Nicephorus in Judäa und Galliläa, in Samaria und Idumäa, dann in Arabien, Syrien, Mesopotamien, Persien usw. das Evangelium gepredigt haben. Nach Paulinus hätte er auch bei den Völkern Lybiens gewirkt.
Zudem hätte er dann noch nach den Bollandisten (Sept. VIII. 311 Nr. 83) in Großarmenien den heiligen Glauben verbreitet, wie denn nach Butler (XV. 548) noch jetzt die Armenier den heilige Judas Thaddäus und den heiligen Bartholomäus als ihre ersten Apostel verehren. Nach Eusebius (Buch 3, Kapitel 11) wäre der heilige Judas Thaddäus im Jahre 62 nach dem Martertod seines heiligen Bruders Jakobus nach Jerusalem zurückgekehrt und habe dort der Wahl seines heiligen Bruders Simeon zum Bischof von Jerusalem beigewohnt. Später dann, berichtet Vogel (II. 992), wäre Judas mit dem heiligen Apostel Simon nach Persien gegangen, um dort das Wort des Herrn zu verkündigen. Sie seien auf das Heer getroffen, das unter Boradach im Anzug gegen Indien war. Bei ihrer Ankunft seien die Orakel der persischen Götzen verstummt. Darüber aufgebracht hätten die Götzendiener den Tod der Fremdlinge verlangt. Doch hätten sie durch die Weissagung von dem guten Ausgang des Krieges nicht nur das Herz des Feldherrn, sondern auch das des Königs Boradach gewonnen, der sich dann mit Tausenden bekehrt habe. Aber endlich hätten es die Götzendiener dahin zu bringen gewusst, dass beide Apostel ein Opfer der Wut der Diener des Tempels der Sonne geworden. Judas Thaddäus soll mit einer Keule erschlagen und Simon mit einer Säge zerschnitten worden sein. Nach anderen Berichten wäre Judas Thaddäus mit Pfeilen erschossen oder an ein Kreuz geheftet worden. Er wird gewöhnlich mit einer Keule in der Hand abgebildet. Nach dem römischen Martyrologium, welches wie auch das Brevier beide Apostel am 28. Oktober feiert, hätte Simon in Ägypten und Judas Thaddäus in Mesopotamien, wie wir oben schon gehört, das Evangelium verkündet, dann seien beide miteinander nach Persien gezogen, hätten dort eine große Menge Volkes für Christus gewonnen und dann das Martyrium erduldet. Sein heiliger Leib wurde nach Rom gebracht, wo er in der Peters
kirche verehrt wird; Papst Paul III. verlieh durch ein Breve vom 22. September 1548 allen einen vollkommenen Ablass, welche an seinem Fest sein Grab besuchen. Dieses Grab befindet sich in der Peterskirche unterhalb des Altares vom heiligen Josef. Leider ist das Grab nicht gut zu erkennen. An den Seiten des Altares sind Gemälde vom heiligen Judas Thaddäus und vom heiligen Simon angebracht. Das Grab selbst ist durch eine Inschrift am Altargitter zu erkennen. Die Fremdenführer in der Peterskirche kennen das Grab und geben Ratsuchenden gerne Auskunft. Es befindet sich im linken Teil der Peterskirche.

Dieses Kapitel wurde entnommen aus: Andachtsbüchlein für fromme Verehrer des heiligen Judas Thaddäus, zusammengestellt von Pater Fulgentius Maria Krebs, Kapuziner, München, 1931, 2. Auflage)


Die Reliquien des heiligen Judas Thaddäus


Als Ort des Martyriums der heiligen Apostel Simon und Judas udas wird die Stadt Arat oder Ararat in Armenien, das damals zu Persien gehörte, angegeben. Ihre Leichname wurden anfangs nach Babylon überbracht und in der vom König erbauten Kirche beigesetzt; von da kamen sie nach Jerusalem, dann nach Toulouse in Frankreich, und später nach Rom und erhielten ihre Ruhestätte in der Sankt Peterskirche. Im Laufe der Zeit wurden von ihren Gebeinen größere und kleinere Bruchstücke ausgehoben und verteilt, so zum Beispiel in die Abteikirche Sankt Peter in Flavigny (Frankreich), in die K Wehe der heiligen Jungfrau und Martyrin Justina in Padua Italien), nach Montecassino (Italien), nach Lissabon (Portugal), nach Hersfeld und Goslar in Deutschland. Auch in der Sankt Magdalenenkirche zu Altötting finden sich kleine Reliquien der heiligen Apostel Simon und Judas.

(Dieses Kapitel wurde entnommen aus: Der heilige Apostel Judas Thaddäus — Patron der Bedrängten von Pater Arsacius Landgraf, Kapuziner, München, 5. Auflage 1900)


Die Darstellung des heiligen Judas Thaddäus in der Kunst


Abgebildet wird der heilige Judas Thaddäus mit einer feurigen Zuge über seinem Haupt zum Zeichen seiner Anteilnahme an der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel am Pfingstfest in Gestalt feuriger Zungen. Ein Porträt des Heilandes weist uns einerseits auf die große Ähnlichkeit hin, welche Thaddäus gleich seinem Bruder Jakobus dem Jüngeren mit Jesus gehabt haben soll, andererseits aber darauf hin, dass er, dem König Abgarus ein Christusbild überbracht habe. Die Schriftrolle sagt uns, dass Sankt Judas Thaddäus einen katholischen Brief verfasst hat. Das Winkelmaß, welches sich auf manchen Bildern findet, bezeichnet uns den Heiligen als Baumeister des Hauses Gottes, gemäß dem Worte des heiligen Paulus an die Korinther (1 Kor 9,10): „Gottes Gebäude seid ihr. Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt." Ein zertrümmertes Götzenbild des Mondes liegt zuweilen zu Füßen des Apostels; Kreuz und Keule deuten, wie schon oben erwähnt, seine Todesart an.
Ein schönes Gnadenbild des heiligen Judas Thaddäus findet sich im Kapuzinerkloster Sankt Magdalena in Altötting. In Mariazell (Österreich) hängt das in Öl gemalte Bild des heiligen Judas Thaddäus mit der Inschrift: „Gott, erhöre deines Apostels Judas Thaddäus Bitten für uns Bedrängte."


Das Altarbild in der Kirche des heiligen Judas Thaddäus in Rom


Auf diesem Altarbild wird der heilige Judas Thaddäus dargestellt, wie er dem König Abgar ein Bildnis von Christus zeigt. Der Überlieferung nach soll der Heilige in Edessa den an Aussatz erkrankten König geheilt haben. Dem König Abgar wurde berichtet, dass ein Fremder in der Stadt weile und verschiedene Wunder gewirkt habe. Abgar wollte den heiligen Judas Thaddäus sehen. Bei der Begegnung des Königs Abgar mit dem Apostel erschien vor dem Heiligen das strahlende Antlitz des Herrn. Der König verbeugte sich davor. Er blieb jedoch in einiger Entfernung stehen, weil er an Aussatz erkrankt war. Der heilige Judas Thaddäus näherte sich dann Abgar und legte ihm die Hände auf. Daraufhin wich der Aussatz von Abgar. König Abgar, seine Familie und ein Teil der Bevölkerung bekehrten sich zum Christentum. Diese Begebenheit ist auf vielen Bildern dargestellt, die den heiligen Judas Thaddäus mit einem Tuch, auf dem das heilige Antlitz .1 esu (Mandylion) gemalt ist, vor dem König von Edessa zeigen.


Die Ohmenkapelle, eine Wallfahrtskapelle des heiligen Judas Thaddäus


Die Geschichte der Judas-Thaddäus-Kapelle auf dem Ohmen Der Name des Berges „Ohmen" dürfte keltischen Ursprungs sein und bedeutet soviel wie Friedensberg. Die Verehrung des 111. Judas Thaddäus auf dieser ehemals heidnischen Kultstätte dürfte mit der Geschichte des Klosters eng verknüpft sein (12. Jahrhundert).

Im Jahre 1146 unternahm der hl. Bernhard von Clairvaux seine berühmte Reise in den Breisgau. Der hl. Bernhard war ein großer Verehrer des Apostels Judas Thaddäus. Sicher darf man annehmen, dass seitdem die Verehrung des hl. Judas Ihaddäus auf dem Ohmen — wenn schon nicht ihren Ursprung — so doch eine größere Bedeutung gewonnen hat.

Nachdem der zweite Gründer des Augustiner-Chorherren-Stiftes St. Märgen, Abt Andreas Dilger, am 16. September I 722 vom Prior der Kartäuser eine Judas Thaddäus Reliquie erhalten hatte, ließ er am 25. September 1726 eine Kapelle errichten. Diese Holzkapelle vermochte wohl kaum die zahlreichen Pilger aufzunehmen. So lesen wir im Tagebuch des Abtes am 9. Juli 1734: „Habe ich den ersten Stein gesetzt zu der Kapelle des hl. Judas Thaddäus, welche zu Ehren der Jungfrau Maria und des hl. Joseph, des Bräutigams der Jungfrau Maria ebenso zu Ehren aller hl. Engel, aller hl. Büßer und der 14 Nothelfer errichtet wird. In das Fundament wurde eingelassen Reliquien unseres hl. Peter Forerii" — vgl. Figur am Hochaltar in der Wallfahrtskirche zu St. Märgen — „und die des hl. Judas Thaddäus."

Die Tagebucheintragung von Abt Peter Glunk vom 28. Oktober 1736 berichtet: „....habe ich die Kapelle des hl. Judas Thaddäus benediciert und aldorth die hl. Messe gelesen und zugleich ein Parikel vom hl. Judas Thaddäus exponiert, welches  von einer Hand war, und mir solches Heylthum die
Cartäuser verehrt haben."
Schon bald musste das schlechte Mauerwerk erneuert werden; am 15. September 1749 konsekrierte der Weihbischof von Konstanz Franz Karl Joseph Gugger die Kapelle.

Im Jahre 1964 mussten die Außenmauern von Grund auf erneuert werden; danach konsekrierte der Weihbischof Karl Gnädiger am 21. September 1968 anlässlich der 850-Jahrfeier des Klosters den Hochaltar und fügte gleichzeitig eine Reliquie des hl. Judas Thaddäus ein, welche Papst Johannes XXIII. durch Vermittlung des Generalsuperior P. Bonaventura Schweizer aus Ebnet bei Freiburg dieser alt-ehrwürdigen Kapelle schenkte.


Führung durch das Innere der Kapelle


Der Hochaltar ist dem hl. Judas Thaddäus und den Engeln geweiht und zeigt im unteren Teil des Altarbildes den Märtyrertod des hl. Judas Thaddäus — darüber die Verklärung des Apostels. Es ist eine der besten Darstellungen des großen Fürsprechers. Leider ist der Künstler der drei Altarbilder unbekannt. An den beiden Seiten stehen die Figuren des hl. Petrus mit dem Kreuz nach unten und des hl. Andreas mit dem Andreaskreuz *). Beide Figuren erinnern daran, dass die beiden Äbte Andreas Dilger und Peter Glunk der Kapelle ihre heutige Form gegeben und die jahrhundertealte Verehrung des hl. Judas Thaddäus wieder neu belebt haben. Gekrönt wurde der Altar von der Figur des hl. Erzengels Michael *).
Der rechte Seitenaltar ist dem hl. Wendelin geweiht und ist der Altar der Büßer. Auf dem Altarbild erkennen wir unten die Büßerinnen Magdalena und die hl. Thais, eine Frau tröstend. Die hl. Thais ist eine ägyptische Büßerin aus dem 14. Jahrhundert. Weiter erkennen wir König David mit der Harfe. In der Mitte des Bildes ist Petrus dargestellt, seine Schuld bekennend und hinweisend auf seine Briefe und die ihm verliehene Schlüsselgewalt. Darüber erkennen wir den hl. Augustinus mit dem Herzen in der Hand. Die Krönung des Altars bildete die Figur des hl. Wendelin
*); an den Seiten standen die Figuren der hl. Magdalena und der hl. Katharina
*), letztere wurde leider gestohlen, ebenso die von Mathias Faller geschaffenen Kreuzwegstationen auf der Allee zur Kapelle.

Der linke Seitenaltar ist dem hl. Abt Magnus von Füssen und den 14 Nothelfern geweiht. Es sind dies Heilige, welche vom gläubigen Volk in Not und Bedrängnis besonders vertrauensvoll angerufen wurden (z. B. in den Pestjahren des 14. Jahrhunderts); dazu zählen die Märtyrer Achatius, Barbara, Blasius Christopherus , Cyriakus , Dionysius , Erasmus , Eustachius , Georg, Katharina, Margaretha, Pantaleon, Vitus und der einzige Nichtmärtyrer Ägidius. Oft ist der eine oder andere durch einen am Ort besonders verehrten Heiligen ersetzt oder dieser als 15. Nothelfer beigefügt, wie etwa die hll. Leonhard, Oswald, Rochus und Wolfgang. Oft bildet die Mitte der Nothelfer die Gottesmutter. Die Krönung des Altares bildete die I igur des hl. Magnus von Füssen.
*). An den Seiten standen die Figuren des hl. Aloysius und des hl. Johannes Nepomuk
' ): Die Deckengemälde zeigen in der Mitte den Sturz Satans durch Michael, die Verkündigungsszene und Schutzengel.
Diese Bilder erinnern daran, dass diese Kapelle als Nebenpatrone die Engel hat.

*) Leider mussten alle Figuren von M. Faller — des „Herrgottsschnitzers vom Schwarzwald" — wegen Diebstahlgefahr in Sicherheit gebracht werden.
(Entnommen aus dem Faltblatt für die Besucher der Ohmenkapelle. Herausgeber: Kath. Pfarramt St. Märgen)


Zeugnisse der Dankbarkeit für die Erhörung auf die Fürbitte des hl. Judas Thaddäus


In der Ohmenkapelle finden sich schöne Votivtafeln mit schriftlichen Zeugnissen von Gläubigen, die auf die Fürbitte des heiligen Judas Thaddäus große Hilfe erhielten. Es ist schön, dass in dieser Kapelle diesen Votivtafeln ein so großer Raum zur Verfügung gestellt wurde. Diese Äußerungen der Dankbarkeit sind für die Besucher der Kapelle eine Ermutigung, auch zum heiligen Judas Thaddäus zu beten.

Unter den Bildern finden wir das Porträt des bekannten Professors Edmund Husserl, der zusammen mit der heiligen Edith Stein auch zur Ohmenkapelle Wallfahrten unternommen hat. Auf dem Bild von Edmund Husserl ist zu lesen, dass er diese Stätte öfters mit Edith Stein besuchte. Interessant ist die Parallele zwischen dem heiligen Judas Thaddäus und der heiligen Edith Stein. Beides sind Märtyrer, die ihr Leben aus Liebe zu Christus hingaben. Wir wissen jetzt also, dass die heilige Edith Stein in dieser Kapelle gebetet hat und der hei-lige Judas Thaddäus wird ihr wohl besonders nahe gestanden haben, auch wegen der Verbindung des Glaubenszeugnisses und des Martyriums.
Ein Priester, der unschuldig angeklagt wurde, wandte sich ebenfalls an den heiligen Judas Thaddäus. Er stiftete ein Bild unter dem zu lesen steht: „Lob und Dank dem mächtigen und liebevollen Fürbitter in hoffnungsloser Lage, dem heiligen Apostel Thaddäus für Freisprechung von schwerer Anklage am 18. Juli 1888.

Ein anderer Priester wiederum widmete dem heiligen Judas Thaddäus nachfolgende Zeilen: Seinem stets hilfsbereiten Schutzpatron, dem heiligen Apostel Judas Thaddäus in schuldigster Dankbarkeit (L. Löffler, Pfarrer in Zell am Hamersbach anno 1895).

Dann findet sich ein schönes Gedicht von Olaf und Dorothea: „Wer Dir vertraut aus ganzem Herzen, durch Wort und Lied Dich fromm verehrt, dem wird in Krankheit, Not und Schmerzen die wunderbarste Hilf gewährt."
Wenn man die Votivtafeln durchliest, so finden sich Zeugnisse der Dankbarkeit für Hilfe bei: schwerer Krankheit, Waldunfall, Verkehrsunfall, schwerem Augenleiden (Hilfe vor I Erbildung). Außerdem wird der heilige Judas Thaddäus angerufen um seinen Beistand für die Todesstunde. Ein anderer Verehrer des heiligen Judas Thaddäus gibt uns ein interessantes Zeugnis. Er schreibt, dass niemand enttäuscht sein soll, wenn die Hilfe nicht sofort kommt. Man müsse den nötigen Entwicklungsprozess durchlaufen haben, niemand soll ent-täuscht sein, wenn die Hilfe auf sich warten lässt und erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Die Überlegung, dass ein Entwicklungsprozess der geistlichen Reifung im Leiden durchlaufen werden muss und sich dann erst Hilfe einstellt, ist überaus interessant. Es mag ein Trost sein für viele die nach sofortiger Erhörung sich sehnen und sich doch gedulden müssen bis die Hilfe von Gott kommt.

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