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| | Hl. Theresia vom Kinde Jesu, Foto, 1895, Hochgeladen von sconoscuito, Wikimedia Commons |
Theresia vom Kinde Jesu - Entstehung
In der Internet-Enzyklopädie Kathpedia lesen wir unter dem Stichwort „Therese von Lisieux“:
"Therese de Lisieux oder Theresia vom Kinde Jesus und vom Heiligsten Antlitz (*geboren 2. Januar 1873 in Alencon, Frankreich; gestorben am 30. September 1897 in Lisieux, Frankreich) war eine Karmelitin, die 1925 heiliggesprochen und zwei Jahre später zur Patronin der Weltmission erklärt wurde. Seit 1944 ist sie außerdem eine der Patroninnen Frankreichs und sie wurde durch Papst Johannes Paul II. 1997 zur Kirchenlehrerin ernannt.
Biographie
Die heilige Theresia von Lisieux OCD wurde am 2. Januar 1873 als Therese Martin in Alencon (Normandie, Frankreich) geboren. Sie war die Tochter von Zelie und Louis Martin und das jüngste von neun Kindern, vier starben im Kindesalter. Vater und Mutter hatten sich in ihrer Jugend zu einem Ordensleben hingezogen gefühlt. Frau Zelie Martin leitete später 24 Jahre lang ein Unternehmen der Fabrikation von Alenconspitzen, Louis Martin widmete sich nach der Hochzeit dem Geschäft und gab seinen Beruf als Juwelier auf.
Die heilige Therese trat, nach einer ungewöhnlich frommen Kindheit, 1888 bereits mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux ein. Anlässlich einer Rompilgerfahrt hat sie die Sondererlaubnis von Papst Leo XIII. zu erwirken versucht, der aber die letzte Entscheidung in der Zuständigkeit des Bischofs beließ. Dieser stimmte dem frühen Beitritt schließlich zu. Das klösterliche Leben verlief eher unauffällig, wiewohl Therese von ihrer Oberin zu besonderen Aufgaben herangezogen wurde, etwa in der Betreuung der Novizinnen. Zeitweilig war ihre leibliche Schwester zugleich ihre Oberin, bis die aristokratische frühere Oberin wieder die Leitung des Karmel übernahm. Im Auftrag beider fertigte sie mehrere Manuskripte über ihren geistlichen Weg an, die von ihren Schwestern nach ihrem frühen Tod redigiert herausgegeben wurden.
Verehrung
Am 30. September 1897 starb sie, nach einem langen Leidensweg, der mit ihrem Akt der Ganzhingabe vom 9. Juni 1895 begann, an Tuberkulose. Das unter dem Titel „Histoire d'une ame“ 1898 herausgegebene Buch trat einen unvergleichlichen Siegeszug an, da es die christliche Wahrheit der Liebe neu für alle erschloss. Berichte von Hunderttausenden von Gebetserhörungen machten als ihr „Rosenregen“ die normannische Ordensfrau sehr rasch weltbekannt. Die Geschichte einer Seele ist das wohl meistverbreitete (geistliche) Buch französischer Sprache (außer der Bibel).
Bereits am 17. Mai 1925 wurde Therese durch Papst Pius XI. heiliggesprochen, der sie als „Stern seines Pontifikats“ verehrte. Ihr Kult verbreitete sich zwischen den Kriegen weltweit; 1997 wurde sie zur Kirchenlehrerin ernannt, obwohl (oder weil) ihr schriftlicher Nachlass (nur) „etwa die Hälfte eines russischen Romans“ umfasst (so: Jean Guitton). Sie ist mit dem heiligen Franz Xaver Patron der Missionen. Ihr Gedenktag ist am 1. Oktober.
In Anlehnung an den „kleinen Weg“ ihrer Spiritualität wird die heilige Therese auch die „kleine Therese“ genannt, die heilige Theresa von Avila hingegen die „große Teresa“.
Zitate von Therese von Lisieux
- „Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun!“
- „Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, will ich die Liebe sein.“
- „Im Himmel wird man nie einem gleichgültigen Blick begegnen, denn alle Auserwählten werden wissen, dass sie die Gnaden, mit deren Hilfe sie ihre Kronen erworben haben, einander verdanken.“
- „Ja, ich weiß nur zu gut, alle unsere Gerechtigkeiten besitzen vor Dir nicht den geringsten Wert. Um dennoch meinen Opfern einen Sinn zu verleihen, werfe ich sie allezeit tief in Dein Herz hinein.“
Seligsprechung ihrer Eltern
Die Eltern der Heiligen, nämlich Louis Martin und Zelie Martin wurden am 19. Oktober 2008 in der Basilika Saint-Therese in Lisieux seliggesprochen.
Entnommen aus: www.kathpedia.de Therese von Lisieux
Nutzungsbedingungen Kathpedia
| | Theresienbasilika, Foto 2011, Hochgeladen von Ikmo-ned, Wikimedia Commons |
Die heilige Theresia vom Kinde Jesu wird auch ganz besonders für Russland angerufen und gilt als Fürsprecherin für Russland. Ihr Attribut sind die Rosen. Dies geht darauf zurück, dass die heilige Theresia während ihres irdischen Lebens versprach, nach ihrem Tod Rosen vom Himmel regnen zu lassen.
Sie sagte: „Eine von Liebe entflammte Seele kann nicht untätig bleiben. Wenn sie wüssten, was ich für Pläne mache, was für Dinge ich anstellen werde, wenn ich im Himmel sein werde…Ich werde meine Mission antreten…Meine Sendung wird beginnen, meine Sendung zu lehren, den lieben Gott zu lieben, wie ich ihn liebe, den Seelen meinen kleinen Weg zu zeigen. Wenn der liebe Gott meine Wünsche erhört, werde ich meinen Himmel bis zum Ende der Welt auf Erden verbringen. Ja, ich möchte meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun. Ich werde zurückkehren…Ich werde herniedersteigen. Wie unglücklich wäre ich im Himmel, dürfte ich denen auf Erden, die ich liebe, nicht eine kleine Freude machen!“
Was ist nun der kleine Weg der geistlichen Kindheit?
Pater Maximilian Breig SJ, der Gründer des Theresienwerkes von Augsburg, hat dazu ein Informationsblatt zusammengestellt:
Hier die Ausführungen des Ordensmannes:
„Der kleine Weg der geistlichen Kindheit – Heilige Schrift:
- „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.“
- „Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“
- „Seht, welch große Liebe der Vater uns geschenkt hat: Wir dürfen uns Kinder Gottes nennen: Ja, wir sind es.“
- „Ich bin mit Dir und behüte Dich, wohin Du auch gehen wirst.“
- „Wenn jemand ganz klein ist, dann komme er zu mir.“
- „Wie eine Mutter ihr Kind liebkost, so will ich Euch trösten. Auf meinen Armen will ich Euch tragen und auf meinen Knien Euch wiegen.“
- „Sorget Euch nicht ängstlich…Euer Himmlischer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr ihn darum bittet.“
- „Getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“
| | Grab der hl. Theresia vom Kinde Jesu, Foto 2011, Hochgeladen von Bococo, Wikimedia Commons |
1. Therese möchte schnell eine große Heilige werden:
„Ich möchte Gott noch mehr lieben als selbst Theresa von Avila…Ich halte das nicht für einen verwegenen Wunsch, denn der Herr hat sogar gesagt: Seid vollkommen, wie Euer Himmlischer Vater vollkommen ist.“
2. Therese erkennt:
„Aus eigener Kraft werde ich nie eine große Heilige.“
„Der liebe Gott gibt keine unerfüllbaren Wünsche ein.“
„Ich werde niemals den Mut verlieren.“
„Ungeachtet meiner Winzigkeit darf ich die Heiligkeit erstreben.“
„Mich selbst größer zu machen, ist unmöglich! Ich muss mich ertragen wie ich bin, mit all meinen unzähligen Unvollkommenheiten.“
„Wir leben in einem Jahrhundert der Erfindungen. Jetzt ist es nicht mehr nötig, mühsam die Stufen einer Treppe hinaufzusteigen. Bei den Reichen ersetzt ein Aufzug die Treppe in vorteilhafter Weise. Ich möchte auch einen Aufzug entdecken, der mich zu Jesus emporträgt, denn ich bin zu klein, um diese mühsame Treppe der Vollkommenheit emporzusteigen…Der Aufzug, der mich bis zum Himmel emportragen wird, sind Deine Arme, O Jesus.“
„Ich brauche nicht zu wachsen, im Gegenteil, ich muss klein bleiben, ich muss es immer mehr werden.“
„Jesus allein, kein Buch, kein Theologe, hat mich diesen Weg gelehrt.“
3. Was Therese unter geistiger Kindheit versteht:
„Es ist der Weg des Vertrauens und der völligen Hingabe…
Ein Kind sein vor Gott bedeutet, sich seiner eigenen Nichtigkeit bewusst sein (und deshalb), alles vom lieben Gott erwarten, genauso wie ein kleines Kind alles vom Vater erhofft.“
„Man erhofft nie zu viel von Gott, der zugleich allmächtig und barmherzig ist.“
„Man erhält von Gott alles nach dem Maß des Vertrauens.“
„Ein Kind sein vor Gott bedeutet ferner, sich über nichts Sorgen machen und keinerlei Vermögen ansammeln. Sogar bei armen Leuten verschafft und gibt man dem Kind, was es benötigt. Ist das Kind aber herangewachsen, dann lehnt der Vater es ab, weiterhin für das Kind zu sorgen. Er erklärt ihm: „Jetzt verdiene Dir Dein Brot selber, wenn Du am Leben bleiben willst! - Gerade weil ich das nie hören mochte, wollte ich nie größer werden. Ich fühlte mich unfähig, mir mein (ewiges) Leben selbst zu verdienen. Daher bin ich immer klein geblieben…“
„Ein Kind sein vor Gott bedeutet ferner, das Verdienst an jenen Tugenden, die man übt, nicht sich selbst zuzuschreiben, oder sich irgend einer Sache aus eigener Kraft gewachsen fühlen – sondern zu erkennen, dass der liebe Gott diesen Tugendschatz in die Hand seines kleinen Kindes legt, damit er sich seiner ganz nach Belieben bedienen kann. Aber es bleibt immer der Schatz des lieben Gottes.“
„Ein Kind zu sein vor Gott bedeutet auch, sich wegen seiner Fehler nicht zu entmutigen, denn die Kinder fallen oft, sie sind aber zu klein, um sich ernstlich weh zu tun.“
„Die Kleinen werden mit äußerster Milde gerichtet werden.“
„Schließlich ist es der Weg des reinen Glaubens: Wir haben nur dieses eine Leben, um (rein) aus dem Glauben heraus zu leben.“
„Allen Ekstasen ziehe ich die Eintönigkeit des stillen Opfers vor.“
„Ich habe keine anderen Erleuchtungen als jene, mein Nichts zu erkennen. Aber das ist wohltuender als Erleuchtung über den Glauben.“
4. Kind bleiben vor Gott bedeutet nicht untätig zu sein:
Heben Sie immer wieder Ihren kleinen Fuß, um die Treppe der Heiligkeit zu ersteigen, indem Sie sich in allen Tugenden üben. Aber bilden Sie sich nicht ein, Sie könnten wenigstens die erste Stufe erreichen. Nein! Der liebe Gott verlangt von Ihnen nur den guten Willen. Von der Höhe dieser Treppe herab schaut er Sie mit Liebe an. Bald lässt er sich von Ihren erfolglosen Anstrengungen überwinden. Er wird selbst herniedersteigen, Sie auf seine Arme und Sie für immer in sein Reich der Liebe tragen, wo Sie ihn nie verlassen werden. Aber wenn Sie aufhören, den kleinen Fuß hochzuheben, wird er Sie lange auf der Welt lassen.“
„Es kostet unser Herzblut, Gott das zu geben, was er verlangt…“
„Wir müssen alles tun, was an uns liegt: Geben, ohne zu rechnen; die Tugend bei jeder Gelegenheit üben; uns ständig überwinden; unsere Liebe durch alle möglichen Aufmerksamkeiten…beweisen, in einem Wort: Wir müssen alle guten Werke, die überhaupt in unseren Kräften stehen, aus Liebe zu Gott verrichten. Aber in Wahrheit ist es unbedingt erforderlich, dass wir (gleichzeitig) unser ganzes Vertrauen auf den setzen, der allein unsere guten Werke heiligt und der uns heiligen kann ohne Werke…“
„Ich kenne nur ein Mittel, die Vollkommenheit zu erreichen: Die Liebe!“
„Die kleinen Mittel, die sich gerade bei mir gut bewähren…Beispielsweise ein Lächeln, obwohl ich (gerade) eine verdrießliche Miene machen möchte oder ein liebes Wort, obwohl ich lieber nichts sagen möchte…“
| | Bild aus dem Brevier, gefertigt durch Theresia vom Kinde Jesu, 1885, Oeuvres de Therese de Lisieux, Cerf, Wikimedia Commons |
5. Warum Therese ihren Weg „klein“ nennt:
„Wenn die gleich mir kleinen und unvollkommenen Menschen fühlten, was ich fühle: Keiner würde mehr zweifeln, den Gipfel der Liebe zu erreichen.“
„Willigen Sie doch endlich ein, bei jedem Schritt zu stolpern, sogar zu fallen, ihr Kreuz schwächlich zu tragen, lieben Sie Ihre Schwachheit. Ihre Seele wird daraus mehr Nutzen ziehen, als wenn Sie von der Gnade getragen, mit Begeisterung heldenmütige Taten vollbrächten, die Ihre Seele mit persönlicher Befriedigung und mit Hochmut erfüllen würden. Nehmen wir doch unseren Platz demütig unter den Unvollkommenen ein, halten wir uns für schwache Menschen, die der liebe Gott in jedem Augenblick stützen muss. Sobald er von unserer Kleinheit recht überzeugt ist, reicht er uns die Hand. Solange wir aber noch, und sei es unter dem Vorwand des Eifers, auf eigene Faust große Dinge vollbringen wollen, lässt er uns allein.“
„Ich besäße dasselbe Vertrauen, wenn ich alle nur möglichen Verbrechen begangen hätte…“
„Die großen Heiligen haben sich den Himmel durch ihre Werke verdient, ich aber will die Diebe nachahmen und ihn durch eine List, die List der Liebe, gewinnen.“
6. Der Erfolg und die Bedeutung des kleinen Weges:
„Weil ich alles tue, um ein kleines Kind zu sein, brauche ich keinerlei Vorbereitungen zu treffen (für das Sterben). Jesus selbst muss alle Reisekosten und den Eintrittspreis in den Himmel bezahlen.“
„Ich fühle, dass meine Mission beginnt: Die Mission, den lieben Gott so lieben zu lehren, wie ich ihn liebe, und den Menschen meinen kleinen Weg zu geben.“
„Ich möchte ein „kleines Kind“ bleiben, selbst wenn ich sehr lange zu leben hätte“ (Therese).
„Wenn alle Blumen Rosen sein wollten, würde die Natur ihren Frühlingszauber verlieren…“ (Therese)
Thereses Weg ist Christi Weg und deshalb ein Angebot an alle, ein Vorzugsangebot an Arme, Schwache und Sünder! – Gott wieder lieben, weil er uns liebt, im Vertrauen und sich ihm ganz und in jeder Lage überlassen, bis wir ganz „Werkzeug“ werden.
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